Das hat nicht lange gedauert: vor ein paar Wochen berichtete der Hebroner Anzeiger (im Artikel "Der analoge Kandidat"), dass John McCain (der Präsidentschaftskandidat der Republikaner) nicht mit einem Computer umzugehen weiss. Diese Woche wurde jetzt bekannt, dass das eMail Konto von Sarah Palin (der Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner) geknackt wurde.
Das alleine wäre schon schlimm genug, aber es kam noch dicker: die Gouvernörin von Alaska hat das eMail Konto gov.palin@yahoo.com offensichtlich erst eingerichtet, als sie vor zwei Jahren ins Amt gewählt wurde. Und obwohl die Regierung von Alaska (wie jede andere Behörde und jede andere Firma) eMail Konten für alle Angestellten einrichtet, nutzte Sarah Palin ihr Yahoo Konto für offizielle Regierungsarbeit des Staates Alaska. Jeder andere wäre dafür gefeuert worden (so wie auch meine Firma Leute feuert, die private eMail Konten für Geschäftszwecke verwenden). In Alaska ist es sogar ein Gesetz, dass offizieller eMail Verkehr nur von offiziellen Konten aus verschickt werden darf (Konten, deren Sicherheit der Staat garantieren kann).
Und um das alles noch abzurunden: wie wurde das Konto geknackt? Ein Hacker names "4Chan" fragte bei Yahoo nach, was das Passwort war. Sarah Palin hatte für solche Gelegenheiten eine Reihe von "Sicherheitsfragen" hinterlegt, mit der sie sich gegenüber Yahoo ausweisen kann. Nur ... diese Sicherheitsfragen waren so dumm und einfach gewählt ("Wie lautet meine Postleitzahl zu Hause?"), dass der Hacker keinerlei Probleme hatte, sie zu beantworten. Wie abgemacht - Yahoo teilte ihm das Passwort mit.
Sicherlich erwartet niemand von einem Spitzenpolitiker oder einer Politikerin, dass sie Computerspezialisten sind. Aber sich mit einer derartigen Mischung aus Einfalt und Arroganz über die elementarsten Sicherheitsregeln hinwegzusetzen, das ist sträflich dumm.
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