Montag, 20. März 2006

Wohlbeschützt

Gestern Abend, 8 Uhr 30. Faye ist seit einer halben Stunde im Traumland, schläft im Kinderzimmer. Mami und Papi schauen noch etwas fern. Ein Dokumentarfilm über die Tierwelt des arktischen Alaskas. Robben, Seelöwen, Buckelwale, Killerwale, Seeadler, Karibu, Eisfüchse. Alles umso schöner, weil wir die Gegend - und die Tierwelt - aus eigener Erfahrung kennen.

Dann besucht uns unser eigenes Raubtierchen: Maunzy kommt, kuschelt sich zwischen uns beide, und erlaubt uns ihr Köpfchen zu kraulen. Sie schnurrt ganz genüsslich und beginnt zu schlummern.

In dem Moment fängt der Film an, sich mit den arktischen Wölfen zu beschäftigen. Zum Abschluss dieser Sequenz gibt der Leitwolf des Rudels ein langezogenes Wolfsgeheul ab. Unser neuer Fernseher überträgt das im Fünfkanalton.

Das reisst Maunzy aus dem Schlaf. Sie beginnt zu knurren wie ein zorniges Hündchen. Sie springt auf, plustert ihr Fell auf, und geht in Angriffsstellung. Mit einem Satz springt sie von der Couch und vor den Fernseher, wo sie sich duckt, sodaß der böse Wolf sie nicht sieht.

Doch in der Zwischenzeit ist der Film schon weitergesprungen und berichtet nun über Eisbären. Ein besonders großes Exemplar, eine Eisbärenmama mit vier Jungen, richtet sich auf, stellt ihre ganze Größe imposant ins Bild. Der Sprecher erklärt, daß alaskanische Eisbären bis 2,50 Meter hoch wachsen - die größten Landraubtiere der Welt.

Doch unser Kampfkätzchen ist davon nicht beeindruckt. Sie stellt sich ihrerseits auf die Hinterpfoten, zeigt ihre ganzen 40 Centimeter Höhe, und beginnt mit den Vorderpfoten den Bildschirm zu attakieren. Eisbär oder nicht Eisbär, sie wird ihre Familie verteidigen.

In dem Moment springt der Dokumentarfilm auf Lachse um. Die Bedrohung ist vorüber. Maunzy hat den bösen Bär vertrieben, die Gefahr erfolgreich von ihrer Familie abgewendet. Sie schnaubt noch einmal befriedigt, und lässt sich dann von Frauchen auf den Arm nehmen. Wir dürfen sie wieder kraulen. Ihre Welt ist wieder in Ordnung.

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