Also gibt es am Dienstag eine bundesweite Wahl der Wahlmänner? Nein. Total daneben. Am Dienstag wählen alle 50 Bundesstaaten ihre Wahlmänner. Soweit stimmt das. Aber jeder Staat entscheidet für sich selbst, wie diese Wahl der Wahlmänner stattzufinden hat.
Es gibt keine Bundeswahlaufsicht. Kein Bundeswahlgesetz. Keinen Bundeswahlleiter. Stattdessen organisieren 51 Staatssekretäre 51 Wahlen, die halt am selben Tag stattfinden. Warum 51 und nicht 50? Jeweils eine in jedem Staat, und in dem staatsfreien District of Columbia, in dem die Bundeshauptstadt Washington liegt. Streng genommen stimmt auch das nicht: es sind deutlich mehr als 51 verschiedene Wahlen.
Eigentlich mehrere tausend verschiedene Wahlen: die meisten Staaten überlassen ihren Landkreisen die Organisation der Wahlen, und lassen ihnen dabei weitgehend freie Hand. In unserem Landkreis Boone sehen die Wahlmaschinen, und die Wahlzettel, anders aus als im Nachbarlandkreis Kenton. Und die sehen anders aus als die im Landkreis Campbell. Obwohl all diese drei Landkreise im Bezirk Nordkentucky liegen, sind es drei grundverschiedene Wahlen.
Manche Wahlkreise haben Wahlzettel aus Papier, auf denen die Wähler ihre Wahl markieren. In manchen Wahlkreisen geschieht die Wahl komplett mechanisch per Wahlmaschine. In manchen sind die Wahlmaschinen komplett elektronisch (Wahlcomputer). In wieder anderen Wahlkreisen gibt es ein Mischsystem aus Maschinen und Wahlzettel: die Wahl findet per Maschine statt. Aber der Wahlcomputer druckt bei jeder Stimmabgabe einen Stimmzettel aus, den der Wähler verifiziert. Falls die Wahl angefochten wird, kann eine Kommission anhand der Zettel nachprüfen, daß die Wahlmaschine richtig gezählt hat.
Und trotz all diesem Chaos sollte am Dienstag abend der Gewinner der Wahl feststehen. Hoffen wirs.
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