Montag, 6. Oktober 2008

Essen in Costa Rica

Mein Freund Rodrigo aus San Jose hat mich dieses Wochenende unter seinen Schutz genommen. Gestern hatten wir Abendessen in den Bergen hoch ueber San Jose. Bei Fackeln und Kerzenlicht - so weit oben gibt es keine Elektrizitaet.

Die Kueche hier ist recht interessant: zu jedem Essen (auch Fruehstueck) gibt es Gallo Pinto - eine Mischung aus Reis und schwarzen Bohnen. Beides wird im Land angebaut. Es ist billig, gibt Kohlenhydrate und Protein. Das Bild links zeigt Gallo Pinto mit gebackenen Platanen. Die Frage ist mehr - was ist man jetzt zu dem Gallo Pinto dazu?

Beim Abendessen war das ein Eierpfannkuchen, ein Platanenpfannkuchen, Annanas-Salsa, Weisskohl, eine Mais Tortilla und gegrilltes Huehnerfleisch. Das Gericht nannte sich "Casado". Beim Fruehstueck lag der Akzent mehr auf frischen Fruechten (Annanas, Pflaumen, Trauben), und die Platanen waren fritiert. Noch nicht versucht habe ich die Papaya-Milch (normale Kuhmilch in die Papaya-Mus eingeruehrt ist). Laut Rodrigo, sind saemtliche Kinder in Costa Rica verrueckt danach. Vielleicht sollten wir das mal mit Faye probieren.

Platanen sind im Prinzip eine Bananensorte und die Frucht sieht auch genauso aus wie eine Banane. Allerdings schmeckt sie gebacken eher so wie Bratapfel. Das Fleisch ist fester, und weniger suess als das was wir uns unter "Bananen" vorstellen. Die Frucht kann nicht roh gegessen werden. Aber richtig zubereitet ist sie absolut koestlich.

Keine Ueberraschung: "frisch" in "frischen Fruechten" bedeutet hier "absolut frisch". "Frisch" heisst hierzulande "war heute morgen noch am Baum", oder Strauch oder auf dem Feld. Der Unterschied zwischen einer am Baum voll ausgereiften Annanas, und dem, was man bei uns im Supermarkt als "frisch" zu kaufen bekommt, ist wirklich deutlich.

Das Essen hier ist deutlich weniger scharf als etwa das in Mexiko. So mild, dass ich staendig auf der Suche nach "Piclos" bin: mit Chili gewuerztes eingemaches Gemuese, das hier gerne zum Nachwuerzen am Tisch serviert wird. Als ich das erste Mal danach griff, rannte die Kellnerin aufgeregt zu Rodrigo und bat ihn, mich zu warnen, dass die Piclos "fuer Gringos" viel zu scharf seien. Wohl denn, ich habe es ueberlebt.

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