Sonntag, 14. September 2008

Was ein Name so hergibt …

Wie Ihr Euch wahrscheinlich denken könnt, ist “Kirchgäßner” in den USA nicht der am weitesten verbreitete Name. Selbst in der Schreibweise “Kirchgaessner”, die ich hier nutze, ist er doch eher “ungewöhnlich”.

Ganz unbekannt ist der Name hierzulande allerdings auch nicht. Claudia und ich haben diesen Namen vor ein paar Jahren mal auf einem Grabstein in einem Friedhof aus der Bürgerkriegszeit (1871-74) entdeckt; und ich wurde schon mehrmals gefragt, ob ich mit der Grundschullehrerin “Miss Kirchgessner” aus Südost-Indiana verwandt bin (nicht das ich wüsste). Offensichtlich hat Miss Kirchgessner gleich einer ganzen Reihe meiner Kollegen das kleine 1x1 beigebracht. Nicht unbekannt, aber selten ist der Name.

Vor kurzem stiess ich auf eine sehr interessante Website: “Worldnames” (hier zu finden). Das Prinzip dieser Website ist einfach: die Website öffnet eine Weltkarte; man tippt einen Nachnamen ein; und die Wesbsite analysiert anhand von online-Telefonbüchern wie häufig ein Name in einem bestimmten Land vorkommt. Die Website ist auf Englisch, also muss ich auch hier mit “Kirchgaessner” arbeiten, nicht mit “Kirchgäßner”. Gesagt, getan. Ich tippe “Kirchgaessner” ein, und bekomme das folgende Ergebnis:

StaatFPM
Deutschland9.56
Dänermark1.63
Österreich1.59
Belgien0.29
USA0.10

Die Abkürzung “FPM” steht für “Found per Million”. Mit anderen Worten: von einer Million zufällig ausgewählter Personen hatten 9.56 in Deutschland den Nachnamen “Kirchgaessner”. Der Tabelle zufolge kommt dieser Name am häufigsten in Deutschland vor. Kaum eine Überraschung. Aber am zweit-häufigsten ist der Name in Dänemark verbreitet. Das ist nun schon überraschend. Und immerhin jeder zehn-millionste Amerikaner heist so. Bei ca. 300 Millionen Amerikanern müsste es daher ca. 30 “Kirchgaessners” im Land geben. Nun, zwei davon kenne ich. Ein anderer Versuch: wenn ich die Schreibweise “Kirchgessner” eintippe, sieht die Tabelle ganz anders aus:

StaatFPM
Deutschland12.37
USA2.91
Schweiz1.92
Frankreich1.23
Kanada1.15

Diese Schreibweise des Namens ist also durch die Bank gebräuchlicher als “Kirchgaessner”. Und, erstaunlich, die USA sind (nach Deutschland) das Land mit der zweit-größten Häufigkeit von “Kirchgessner”. Mir fielen dann noch eine ganze Reihe anderer Schreibweisen ein (Kirchgassner, Kirchgasner, Kirchgabner, Kirchgesner). Nicht alle lieferten ein Ergebnis. Aber hier ist die Zusammenfassung:

StaatKirchgaessnerKirchgessnerKirchgesnerKirchgasssnerSumme
Deutschland9.5612.370.56022.49
Kanada01.152.7503.90
USA0.102.910.170.543.72
Schweiz01.9201.281.92
Dänemark1.630001.63
Österreich1.590001.59
Frankreich01.230.2001.43
Belgien0.290000.29
Niederlande0000.210.21
Argentinien0000.080.08

Klar, der Name kommt am häufigsten in Deutschland vor. Aber, wer hätte das gedacht: am zweit-häufigsten … in Kanada. Dicht gefolgt von den USA. Da es rund 81 Millionen Deutsche gibt, aber rund 310 Millionen US Amerikaner (und 34 Millionen Kanadier), dürfte es in Nordamerika fast 1.300 Kirchgaessner’s (in allen Schreibweisen) geben – beinahe so viele wie in Deutschland (da müsste es ca. 1.800 davon geben). Insgesamt leben ausserhalb Deutschlands etwa so viele Kirchgaessners wie innerhalb.

Irgendwie scheinen Kirchgaessners gerne auszuwandern …

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr interessant. Fast auf der ganzen Welt verbreitet.

Danke.

Gruss Daddy

Anonym hat gesagt…

Konsequent auswandern heißt aber dann: bitte in ein Land, in dem es den Namen noch nicht gibt!