Mittwoch, 24. September 2008

Ike - die Bilanz

Nüchtern sieht sie aus, die Bilanz des Hurrikans "Ike" im Großraum Cincinnati: mehr als 1 Million Menschen waren ohne Strom (720.000 Haushalte). Ca. 20.000 haben auch heute, mehr als eine Woche nach dem Sturm, immer noch keinen Strom.


Telefon, Kabelfernsehen und Strassenverkehr waren zusammengebrochen. Einige Brände gab es, als heruntergerissene Stromleitungen Funken schlugen, die dann auf brennbares Material trafen. Fünf Menschen starben an den Folgen des Sturms, inklusive eines Kollegen von mir (den ich allerdings nicht kannte).







Daran gemessen haben wir es noch recht gut erwischt: wir gehörten zu den 10% der Haushalte, die ihren Strom nicht verloren. Ein paar Bäume sind umgeknickt. Eine Regenwasserrinne des Dachkanals wurde weggeweht (und heute repariert). Ein 25 Meter hoher Baum, der vom Grundstück unserer Nachbarn Charlie und Diana aus umfiel verfehlte ein Nachbarshaus nur um Zentimeter (siehe Bild). Unser neues Dach - gerade mal zwei Wochen vor dem Sturm installiert - hat prima gehalten.

Es ist die örtliche Unsitte, Strom und Telefonleitungen als Überlandleitungen zu legen, die das Land für Stürme so anfällig macht. Sicher, die Entfernungen über die man unterirdische Leitungen legen müsste sind um ein Vielfaches größer, als in Deutschland. Die Bevölkerungsdichte, selbst in einem Ballungsraum wie Cincinnati, ist unvergleichbar geringer.








Aber wenn man die Kosten der Aufräumungsarbeiten nach solchen Stürmen bedenkt, wäre das wahrscheinlich die klügere Investition.


Fast 100 Jahre ist es her, daß Cincinnati schon mal so einen Sturm erlebte (1916). Ob der nächste wieder so lange auf sich warten läst?



P.S.: das große Bild ist von mir, die anderen sind von verschiedenen Flickr Nutzern aus Cincinnati

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Da habt Ihr ja riesig Glück gehabt.
Gott sei Dank.

Herzliche Grüsse
(nach unserer Rückkehr von SDtaffelstein)

O.u.O.