Mittwoch, 23. Mai 2007

Das Olympische Stadium in Montreal

Einige von Euch werden sich noch daran erinnern: Montreal hatte die olympischen Sommerspiele des Jahres 1976. Die ersten Spiele nach dem Disaster der muenchner Spiele von 72.



Das olympische Stadium im Osten der Stadt ist ein herausragendes Beispiel fuer die Architektur der 70er Jahre: abstrakte Linien, monstroes, kein ueberfluessiger Schnickschnack, ueberall Beton. Im Gegensatz zum olympischen Dorf in Muenchen haben sie in Montreal wenigstens auf die himmelschreienden Farbkombinationen verzichtet.

Und etwas anderes ist auffallend: nur etwas laenger als 30 Jahre nach den Spielen, sind die olympischen Bauwerke in keiner guten Verfassung. Der Beton broeckelt, es bilden sich Risse, die Einbettung der Querstreben in Vertikalwaende hat sich leicht verdreht.





Noch sind die Gebaeude brauchbar und sicher. Aber die Basilika Notre Dame ist viel besser in Schuss, obwohl sie sieben Mal so alt ist.

Dennoch sind die Bauwerke sehenswert. Ein Monument des damaligen Zeitgeistes. Funktionell geplant und spektakulaer, aber nicht fuer die Ewigkeit gebaut. Ein Kompromiss aus dem Willen auf die Welt einen guten Eindruck zu machen, und der chronischen Finanzarmut der oeffentlichen Hand.

Und auch heute, 35 Jahre nach dem Baubeginn, bekommt man mit den abstrakten Betonlinien gegen den azurblauen Quebecer Himmel immer noch beeindruckende Sihlouttenaufnahmen hin.

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